Toby's Landschaften & Naturfotos

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    • Für ein Foto an und für sich ist es mir zu hell, aber für ein Bild in der Werbung, Frühling z.B. oder für ein in sehr hell eingerichtetem Schlafzimmer finde ich es gut, gelungen und Top. Man muss sich ja immer überlegen, wofür ein Bild schlussendlich dienen soll.
    • Ich sag, nicht jedermanns Geschmack. Mir gefällt der Look bei etwas "Highkey-Look" bei einer zarten Pflanze unheimlich gut. Es ist aber keine Bearbeitung, sondern eine gezielte Überbelichtung. Ich habe lediglich die Bildecken etwas mehr aufgehellt sowie Kontrast und Sättigung etwas herabgesetzt.
    • Heute habe ich wirklich den Nachmittag genossen. Um 15:00 Uhr habe ich Feierabend gemacht um anschließend meinen Rucksack zu packen und bei herrlichem Frühlingswetter auf Fototour zu gehen. Leider bekomm ich dafür von Vanessa viel zu selten Ausgang. :wink_1: Mein Ziel war ein kleiner See in ca. 10 km Entfernung. Da ich im der Abenddämmerung fotografiert habe, gings dann die 10 km durch den Wald bei Dunkelheit unter schönstem Sternenhimmel zurück. Bin eben erst angekommen. Für heute gibt's nur ein Making Of Bild. Das eigentliche Foto kommt dann morgen.

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    • Bevor ich euch gleich das Foto zeige, wollte ich euch erst noch einmal die Wirkung der Verlauffilter demonstrieren. Darum habe ich gestern beim Warten auf das gewünschte Licht einmal Vergleichsfotos für euch gemacht. Ihr habt sicher selbst schon oft gemerkt, dass der Himmel in euren Bildern totoal überbelichtet ist, wenn die [lexicon]Belichtung[/lexicon] im Vordergrund stimmt oder umgekehrt der Vordergrund völlig unterbelichtet ist, wenn der Himmel richtig belichtet wurde. Die Ursache dafür liegt darin, dass eine Kamera oder ein Film nicht den Dynamikumfang einer Szene mit großem Kontrastumfang bewältigen kann.
      Im linken Bild habe ich die [lexicon]Belichtungszeit[/lexicon] so gewählt, dass der Vordergrund richtig belichtet wurde. Folglich ist der Bereich des Himmels völlig ausgebrannt und enthält nicht die geringsten Farbinformationen. Ein dunkler Vordergrund wie der braune Schlamm verstärkt diesen Effekt natürlich mehr, als weißer Schnee. Bei einem solchen Bild hilft auch keine RAW-Entwicklung mehr. Wo nichts ist, kann auch nichts wiederhergestellt werden!
      Beim mittleren Bild habe ich eine kürzere [lexicon]Belichtungszeit[/lexicon] gewählt, damit der Himmel richtig belichtet ist. In Folge dessen sind die dunklen Bildteile rein Schwarz. Deshalb ist auch hier eine Aufhellung per Software nicht mehr möglich.
      Würde man versuchen eine [lexicon]Belichtungszeit[/lexicon] zu wählen, die irgendwo dazwischen liegt, hätte man ein Ergebnis, wo manche Teile des Himmels Zeichnung enthielten und andere rein weiß wären. In den dunklen Bildteilen hätten manche Teile geringe Farbinformationen und könnten nachträglich aufgehellt werden. Diese Teile würden höllisch rauschen. Viele dunkle Bildteile wären aber auch hier rein schwarz und eine Aufhellung garnicht erst möglich. Kurz - auch das Bild würde aussehen wie sau und wäre zu nichts zu gebrauchen.
      Eine HDR Bearbeitung wäre zwar möglich, aber ist sehr aufwendig und ganz ehrlich, ich habe noch nie ein HDR Landschaftsfoto gesehen, was eine für mich akzeptable Qualität gehabt hätte. Das gilt auch für meine eigenen die ich mache, wenn ich das Fisheye einsetze, wo die Nutzung von Filtern nicht möglich ist. Wie hoch meine Messlatte liegt wenn ich von "nicht akzeptabler Qualität" rede, könnt ihr hier an meinem eigenen Beispiel sehen. So etwas geht vielleicht für's Web, aber nicht für einen großformatigen Print!
      Wie löst man das Problem denn nun richtig? Das Mittel zum Zweck sind die Grauverlauffilter. Das zweite Bild zeigt das Ergebnis mit der [lexicon]Belichtungszeit[/lexicon] vom linken Bild, wobei der Himmel mit 2 Grauverlauffiltern abgedunkelt wurde. Dadurch wird der Himmel in einem weichen Verlauf effektiv 5 Stufen weniger belichtet, als der Vordergrund. Man bekommt direkt ein natürliches Bild mit ausgewogener [lexicon]Belichtung[/lexicon]. Wenn man sein Bild nachbearbeiten möchte, hätte man so eine ideale Ausgangsbasis.
      Licht und Stimmung sind in diesem Beispiel jetzt natürlich nicht toll. Es soll euch lediglich veranschaulichen, was die Neutralverlauffilter bewirken.
      Bilder
      • Wirkung_Verlauffilter.jpg

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    • Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Foto, das ich bedeutend später im allerletzten Licht des Tages aufgenommen habe; just in dem Moment, wo die untergehende Sonne für einen Moment richtig rot wird und die feinen Wolken und Kondensstreifen am Himmel in ein rot-violett färbt. Dieses Licht spiegelt ist nassen Untergrund wieder und verfärbt den nassen Schlick im gleichen Ton. Durch den Polfilter habe ich etwa Reflexion rausgenommen und so die Farbsättigung verstärkt. Hier muss vorher jeder handgriff sitzen, weil man dieses Licht nur für 1 bis 1/2 Minuten hat. Da das eine Bild bereits mit 30 Sekunden bei ISO 200 belichtet wurde, bleibt für Fehlversuche keine Zeit. Abgesehen von einer leichten Anpassung am [lexicon]Weißabgleich[/lexicon], mit der ich das blau-violett etwas verstärkt habe und eine leichte Aufhellung des Waldes, ist das Bild unbearbeitet.
      Ich bin mir Sicher, dass bei diesen Farbtönen die Darstellungsunterschiede auf euren Monitoren wieder frappierend sein werden, aber daran nicht ändern.

      Eins noch. Ich sehe gerade, das wir mit diesem Thread schon die 4000 Aufrufe überschritten habe. Darum danke ich euch für euer Interesse!


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    • Anbei noch eine Version, die sicher auch polarisieren wird. Vanessa, mein Schatz und schärfste Kritikerien, hat für diese Bilder, bei denen ich einen Blue/Yellow-Polarizer eingesetzt habe, überhaupt nichts übrig. Der Filter ist schon sehr gewagt und bietet ein weites Spektrum vom "Oh man wie furchtbar" bis "interessant". :wink_1: Ich nutze ihn sehr selten und es wäre mir auch lieber, wenn sein Effekt nicht ganz so kräftig wäre. Der Gold&Blue Polarizer von Sing-Ray wäre sicher besser geeignet, aber ich scheue die Investiton. Mein selbst umgebauter Cokin Filter kostet gerade mal 1/6 des noblen Singh-Ray. Bei diesem Motiv habe ich ihn verwendet, weil ich den Vordergrund mit Schlamm und Schlick etwas interessanter gestalten wollte, indem ich im Wasser und Schlick diese gold-gelbe und violette Färbung erzeuge. Da auf den dicken Filter kein Filterhalter geschraubt werden kann, habe ich während der 30 Sekunden [lexicon]Belichtung[/lexicon] zwei Grauverlauffilter davor gehalten.
      Ich glaube anhand des Making Of und der ohne Filter und mit Filter Vergleichsbilder, könnt ihr euch nun einen guten Eindruck davon machen, was mit Geduld, Aufmerksamkeit, Engagement und Einsatz von Filtern ohne große Bildbearbeitung möglich ist.

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    • Hallo Toby, einmal mehr Anschauungsbeispiele die man immer wieder gerne sieht, liest und gebrauchen kann. Danke Dir bestens.

      Toby schrieb:

      auch das Bild würde aussehen wie sau


      Ich hoffe ich werde jetzt nicht zu persönlich :whistling_1: aber wie Sau wirst vermutlich Du nach der Heimkehr von dieser Schlick-Fotoexkursion ausgesehen haben :thumbsup_1:

      Deine Fotos zu betrachten, Deine Berichte zu lesen und davon zu lernen machen immer wieder grossen Spass und sind sehr lehrreich weil sie für alle, ob Anfänger oder Fortgeschrittener verfasst sind. Auch dafür ein grosses DANKESCHÖN!
    • Danke Hampi. Ich sah wirklich aus wie sau und das Stativ auch. In dem Schlick ist man zum Teil bis über die Knöchel versunken. Deshalb habe ich versucht möglichst auf Stellen zu treten, die etwas fester waren. Deshalb habe ich hinter der Kamera einen halben Spagat gemacht. :biggrin_1: Wanderschuhe und Holzstative haben aber zwei Dinge gemeinsam. Sie sind robust und leicht zu reinigen. Der See hat einen Wasserzulauf, wo das Wasser aus einem Rohr in etwa 2,5 m Höhe reinläuft. Dort habe ich zum Abschluss einfach das Stativ und meine Schuhe druntergehalten und schon war wieder alles bestens. So eine Luxusdusche hat man aber in den seltensten Fällen. Mir macht das nichts, denn ich sau mich gerne ein. :biggrin_1: